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Phobie: Summ, summ, summ um meine Nerven ‚rum

Angst vor Knöpfen? Ja, die gibt es wirklich, es gibt so viele verrückte Phobien,  über die man mehr als nur schmunzeln kann. Weniger zu schmunzeln ist, wenn man selbst betroffen ist.

Seitdem ich denken kann, leide ich an einer Insektenphobie.  Die Angst beschränkt sich überwiegend auf Insekten, die stechen, durchsichtige Flügel haben und behaart sind. Ab einer Größe von über 1 cm geht es los. Am schlimmsten finde ich Schnaken, Wespen, Hornissen, Hummel, große Libellen und fette, behaarte Nachtfalter. Womöglich gibt es eine genauere Fachbezeichnung dafür – vielleicht verirrt sich mal ein Schlaumeier hierher, der mir das verraten kann 😀

Schmetterling


Das Bild ist nur symbolisch, denn ich besitze keine eigenen
Fotos von den gefürchteten Insekten.

In geschlossenen Räumen ist die Angst deutlich stärker als im Freien. Bei einem unerwünschten Besucher in vier Wänden laufe ich sofort und nicht selten kreischend davon, weil ich mit dem Geviech denselben Raum nicht teilen kann.  Es kam sogar schon vor, dass ich mal im Büro ein Telefonat vorzeitig beenden musste, weil eine Wespe penetrant um meinen Kopf herumflog.  Ich scheine auf diese Viecher eine magische Anziehungskraft zu haben. Bei mehreren Personen werde ich immer zuerst angeflogen. Ich frage mich, ob es vielleicht an meiner Vorliebe für süße Parfümdüfte liegt.  Im Sommer verzichte ich sogar schon freiwillig auf Duftwasser, wenn ich weiß, dass ich mich länger draußen aufhalte.

Das könnte ich sein: Sketch von Martina Hill

In meiner Teeniezeit, als wir ein paar Jahre ländlich wohnten, erlebte ich Insekten im XXL-Format, die meinen Kalorienverbrauch zigfach ankurbelten.  Riesige Schnaken, die schneller im Haus waren als man gucken konnte. Monster-Libellen, die einem Helikopter ähnelten, riesige Hummel und gigantische Heupferde.

Ich kann mich daran erinnern, dass ich mal schreiend vor einer riesigen Schnake in mein Zimmer geflüchtet bin und knallte die Tür hinter mir zu. Sogar zum Erstaunen meiner Familie, flog dieses blöde Vieh hinter mir her und unter der Türritze durch. Wie wahrscheinlich ist bitte denn so was?!

Wäre ich Buddhist, würde ich an Reinkarnation glauben.  Oh Gott, alleine der Gedanke durch schlechtes Karma als Insekt wiedergeboren zu werden würde aus mir Mutter Theresa machen.

Oft habe ich mich schon gefragt, wie eine Phobie entsteht. Kein Mensch kann sich scheinbar an die Entstehung seiner Furcht erinnern – die entwickelt sich in der frühen Kindheit.

Mit meiner Insektenphobie lässt sich dennoch gut leben, ich schaffe in manchen Situationen inzwischen cool zu bleiben und bin froh, dass ich keine andere Phobien habe und davon gibt es einige.

Diese Phobien gibt es wirklich:

  • Aerophobie:  Angst vor frischer Luft
  • Basophobie: Angst zu gehen
  • Bibliophobie: Abneigung gegen Bücher
  • Coulrophobie: Angst vor Clowns
  • Hydrophobie: Angst vor Wasser/ Meiden von Wasser
  • Koumpounophobie: Angst vor Knöpfen
  • Lalophobie: Angst vor dem Sprechen

Hier gibt es noch eine witzige Zusammenfassung von einigen ausgefallenen Ängsten, die wohl aber überwiegend medizinisch nicht als Phobien bezeichnet werden.

Vermerk:  Ich mache eine Online-Therapie bei Frau Thala, die fast täglich schöne Fotos von gefürchteten Flugobjekten bloggt. 😉

Welche Phobie habt ihr, liebe Leser?

Eure Emma

22 Comments »

  1. Bei dem Satz mit Mutter Teresa musste ich sehr schmunzeln 🙂
    Ich habe auch Angst vor Bienen, Wespen und Hornissen. Ich laufe zwar nicht schreiend weg, aber ich finde sehr, sehr schnell einen Grund, warum ich ausgerechnet jetzt, wo dieses Vieh auftaucht, dringend aufstehen und den Platz wechseln muss 😉
    90% aller Tierarten sind übrigens kleiner als 1cm, habe ich die Tage gelesen. Ich mag es mir gar nicht vorstellen..

    • Hast Du das Buch „Mieses Karma“ von David Safier gelesen? Da fragt sich die Protagonistin, warum sie als Ameise wiedergeboren wird. Sie hätte nicht wirklich Schlimmes angestellt und Ihr Karma reichte für mehr nicht aus? Die Antwort war, dass wer Schlimmeres verbrochen hat, als Darmbakterium wiedergeboren wird. Ich glaube Darmbakterium wäre mir lieber als ein Insekt. 😀 Es ist zumindest kleiner als 1 cm. 🙂

        • Seit diesem Buch denke ich manchmal, dass ein nerviges Insekt die Reinkarnation von jemanden ist, den ich aus dem früheren Leben kenne. Im nächsten Augenblick wird mir dann aber bewusst, dass ich sicherlich kein Engel gewesen bin, wenn ich so oft Besuch kriege 🙂

    • Viele Menschen auf engem Raum mag ich auch nicht, es ist allerdings keine Phobie – mich macht es leicht aggressiv, wenn es voll und eng wird und jeder vor die Füße läuft und eine Hektik dabei entsteht. Deshalb meide ich Stadtbummel kurz vor Weihnachten – das vermiest nur meine Vorfreude.

      • Ja, ich lebe deshalb sehr zurück gezogen , ich tue mir Menschen nicht an… in größere Gruppen/Ansammlungen kann ich nicht gehen, ich dreh durch …
        Ich sehe eigentlich nur mal beim Einkaufen Leute..sonst nicht.. und da geh ich immer wenns nicht voll sein wird..
        LG & gute Nacht!

  2. Ich sage nur Nadeln … Ach ja, und vorm Fliegen.
    Das habe ich noch gefunden. Entomophobie – Angst vor Insekten. Könnte vielleicht zutreffen.
    LG Eberhard

    • Danke Dir. Hach, Angst vor Nadeln hatte ich eine sehr lange Zeit. Als Kind habe ich mich mal so angespannt, dass sich die Nadel beim pieksen durchbog. Es tat natürlich noch mehr weh. Ein anderes Mal in der Praxis habe ich mich vor Angst so fest an einem Treppengeländer festgehalten, dass meine Mutter Hilfe holen musste, weil sie mich nicht alleine abbekam. 🙂 Ich wollte nur einer Spritze entgehen.
      Heute bin ich therapiert, ich muss mich dabei nicht unbedingt hinlegen. Bei einer Hypersensibilisierung wurde ich 3 Jahre so oft gestochen, dass ich die Angst ablegen konnte.

  3. Noch was Schräges für Deine Sammlung:

    Arachibutyrophobie – Angst, dass Erdnussbutter am Gaumen klebenbleibt. Wobei das, finde ich, eine ziemlich berechtigte Befürchtung ist…

    Lässt sich Phobien nicht mit einer Desensibilisierung beikommen? Ich habe mal eine Weile in New Orleans gewohnt und mich am Anfang unheimlich vor den allgegenwärtigen Kakerlaken gegruselt. Zum Schluss waren die zwar immer noch eklig, aber ich bin einfach abgestumpft – wahrscheinlich ein natürlicher Schutzmechanismus.

    • Von der Erdnussbutter-Gaumen-Phobie habe ich gehört, die taucht auch im obigen Video auch auf 😀 Mit dieser Angst lässt es sich gut leben.
      Meine Angst vor Insekten wurde schon kleiner, als Kind bekam ich größere Panik, hatte deswegen schon manchmal sogar Albträume. Im Freien kann ich besser damit leben, in geschlossenen Räumen ist es schwierig. Vor einer fetten Fliege laufe ich nicht weg, auch wenn sie groß ist, aber die oben erwähnten bringen mich zur Flucht. Ich kann auch keine Fliegenklatsche holen und sie töten, es kostet mich auch zu viel Überwindung. Manchmal verstehe ich es selbst nicht.

  4. Meine Insektenphobie beschränkt sich ebenfalls ausschließlich auf Insekten, die stechen oder beißen können. Auch Insektenarten, die ich nicht zuordnen kann, und bei denen ich folglich nicht ausschließen kann, dass sie über einen Stachel verfügen, bereiten mir unglaubliche Angst. Um nicht erneut einen Sommer voller Panik verbringen zu müssen, möchte ich mich bis zu den diesjährigen warmen Monaten daher um eine effiziente Schädlingsbekämpfung gekümmert haben, die mir das sorglose Lüften ermöglicht.

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